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Behandlungsspektrum

Anpassungsstörungen:
Nach einem belastenden Lebensereignis oder einer einschneidenden Lebensveränderung treten während des Anpassungsprozesses an diese Ereignisse Symptome auf, die  emotional beeinträchtigen und die sozialen Funktionen und Leistungen behindern. Die Symptome sind unterschiedlich und umfassen u.a. Depressive Stimmung, Angst und Sorge. Eine Depression oder Angststörung liegt hier jedoch (noch) nicht vor.
Depressionen:

Fast jeder Fünfte ist mindestens einmal im Leben davon betroffen. Oft verbirgt sich eine Depression auch hinter körperlichen Beschwerden (z.B. Schmerzen, Erschöpfung, Burn-Out, Herz-Kreislauf-Problemen). Patienten haben oft einen langen Weg verschiedener Ärzte hinter sich und kommen häufig erst spät zu einem Psychotherapeuten.

Depressionen gehen mit Niedergeschlagenheit, dem Verlust von Freude und Interesse an angenehmen Aktivitäten, einer Antriebsminderung oder erhöhter Ermüdbarkeit, Selbstvorwürfen, Verlust von Selbstvertrauen, wiederkehrende Gedanken an Tod oder Suizid, Denk- und Konzentrationsstörungen, Unruhe, Schlafstörungen und Verlust oder Steigerung des Appetits einher. Jede Depression ist anders, nicht jedes Symptom tritt bei jeder Person gleichermaßen auf.

Auch wird unterschieden zwischen verschiedenen Schwergeraden der Depression, in Depression mit / ohne somatischem Syndrom (stark körperlichen Symptomen), erstmalig oder rezidivierend (wiederholte Episode), mit / ohne psychotischen Symptomen (Wahngedanken oder Halluzinationen).

Soziale Phobie:
Personen mit einer sozialen Phobie haben oft Angst, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, sich peinlich zu verhalten, vermeiden häufig soziale Situationen in denen genanntes Verhalten eintreten könnte. Gefürchtete Situationen können z.B. das Essen, Sprechen oder Schreiben in der Öffentlichkeit sein. Es kommt zu verschiedenen Angstsymptomen (z.B. Zittern, Wärmegefühl, Herzklopfen usw.) und Symptomen wie Erröten, Angst zu erbrechen, Harn- oder Stuhldrang, emotionale Belastung. Eine Sozialphobie kann zu einer starken Beeinträchtigung der Betroffenen im Alltag und im Berufsleben führen.
Generalisierte Angststörung:
Die Betroffenen leiden allgemein und anhaltend unter vielen Sorgen und Ängsten, die nicht auf bestimmte Gegenstände oder Situationen beschränkt sind. Diese Sorgen und Befürchtungen werden als unkontrollierbar erlebt und beziehen sich auf alltägliche Dinge. Zudem zeigen sich bei den Betroffenen angsttypische körperliche Symptome.
Agoraphobie:
Die Betroffenen haben oft Angst vor öffentlichen Plätzen, Menschenmengen, alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto zu reisen, oder vor weiten Reisen. Im allgemeinen beziehen sich die Ängste auch auf Situationen, in denen es für die Betroffenen schwer ist, sich schnell an einen sicheren Ort zurückzuziehen. Hier kommt es zu körperlichen Beschwerden wie u.a. Herzklopfen, beschleunigter Puls, Schweißausbrüchen, Zittern, Übelkeit oder anderen Magenbeschwerden, Schwindel, Schwäche oder Benommenheit, Angst, die Kontrolle zu verlieren bis hin zur Todesangst.

Eine Agoraphobie gibt es mit und ohne Panikattacken.

Panikstörung:
Hier kommt es wiederholt zu Panikattacken, die nicht auf eine spezifische Situationen oder  ein spezifisches Objekt bezogen sind und spontan auftreten. Die Panikattacke beginnt abrupt und erreicht innerhalb weniger Minuten ein Maximum, sie dauert mindestens einige Minuten. Hier kommt es zu starken körperlichen Symptomen, wie z.B. Herzklopfen, Schweißausbrüchen, Zittern, Atembeschwerden, Schmerzen im Brustkorb, Schmerzen oder Missempfindungen im Magen, Schwindel, Angst vor Kontrollverlust, Hitze- oder Kältegefühl und Todesangst.
Spezifische Phobien:
Z.B. Angst vor Hunden, Spinnen, Höhenangst, Flugangst, Angst vor Blut oder dem Zahnarztbesuch. Auch hier treten typische Angstsymptome in den entsprechenden Situationen auf, in denen der Betroffene mit dem Objekt seiner Angst konfrontiert wird.
Essstörungen:

Hierunter zählen verschiedene Arten von Essstörungen, wie z.B. Anorexie, Bulimie, aber auch Essattacken oder Erbrechen separat.

Anorexia nervosa

„Anorexia“ als Begriff bedeutet Appetitverlust, und „nervosa“, dass es dafür psychische Ursachen gibt. Dennoch beschäftigen sich Magersüchtige noch viel mit dem Thema Essen, sie hungern aus Angst, dick zu werden. Es stehen Symptome wie Gewichtsverlust (Körpergewicht mindestens 15% unter Normalgewicht entsprechend Alter und Körpergröße), selbst herbeigeführter Gewichtsverlust durch das Vermeiden von „fettmachenden“ Speisen, Selbstwahrnehmung als „zu dick“ und einer aufdringlichen Furcht, dick zu werden, im Vordergrund.

Hier wird auch von einem verzerrten Körperbild gesprochen, da die  Betroffenen sich, egal wie dünn sie schon sind, noch als zu dick empfinden. Es kommt auch zu körperlichen Auswirkungen, bei Frauen kommt es zu Unregelmäßigkeiten bis hin zum Ausbleiben der Regelblutung, bei Männern kommt es zu Potenzschwierigkeiten und zum Verlust des sexuellen Interesses. Man geht hier von einer umfassenden endokrinen (hormonellen) Störung der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse aus.

Bulimia nervosa

Bei der Bulimie geht es um Heißhungerattacken (Bulimia= Heißhunger). Es handelt sich um eine Ess-Brech-Sucht, die durch Heißhungeranfälle gekennzeichnet ist, bei denen die Betroffenen übermäßig viel in kurzer Zeit essen und zum Ausgleich sich danach häufig übergeben, um nicht zuzunehmen. Neben dem Erbrechen kommt es auch häufig zum Missbrauch von Diuretika (Entwässerungsmittel) oder Laxanzien (Abführmittel).  Viele Betroffene hungern ebenfalls.

Hier kommt es regelmäßig, mehrfach in der Woche zu Essanfällen mit übermäßiger Nahrungsaufnahme, es liegt eine andauernde Beschäftigung mit dem Essen, eine unwiderstehliche Gier oder Zwang zu essen vor. Diese „Gier“ wird auch in Anlehnung an substanzgebundene Süchte (z.B. Nikotin, Alkohol, Tabletten, illegale Drogen usw.) als „craving“ aus dem Englischen als „starkes Verlangen“ bezeichnet. Daher die weniger schöne Bezeichnung der „Ess-Brech-Sucht“.

Betroffene einer Bulimie können häufig untergewichtig sein, jedoch sieht man es ihnen nicht so stark an, wie Magersüchtigen Patienten. Bulimiker sehen sich ebenfalls als zu dick an, haben ein gestörtes Körperbild und große Angst vor einer Gewichtszunahme.

Fressanfälle werden oft durch Stress oder negative Emotionen ausgelöst. Bei einem Essanfall verlieren die Betroffenen die Kontrolle über ihr Essverhalten und können häufig erst dann aufhören zu essen, wenn sie sich unangenehm voll fühlen.

Die körperlichen Folgen einer Bulimie sind sehr weitreichend.

Zwangsstörungen:

Wesentliche Kennzeichen einer Zwangsstörung sind wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die die Betroffenen immer wieder beschäftigen. Sie sind meist unangenehm, quälend, oder werden als übertrieben und unsinnig erkannt. Die Betroffenen versuchen meist erfolglos, Widerstand zu leisten.

Zwangshandlungen oder – Rituale sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden. Sie werden weder als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen. Oft werden sie von den Betroffenen als eine Art Vorbeugung gegen ein objektiv unwahrscheinliches Ereignis, dass der Person Schaden bringt oder sie selbst Unheil anrichten könnte, erlebt.

Schizophrenie und wahnhafte Störungen:

Kaum eine andere psychische Störung ist mit so vielen gesellschaftlichen Vorurteilen behaftet, wie die Schizophrenie. Sie ist eine schwere psychische Erkrankung, die Denken, Empfinden und Verhalten oft ein ganzes Leben lang beeinträchtigt. Daher ist in den meisten Fällen eine medikamentöse Behandlung zwingend erforderlich. Eine Psychotherapie kann hier erst begonnen werden, wenn Betroffene medikamentös eingestellt sind und keine psychotischen Symptome mehr aufweisen. Dann kann eine Psychotherapie unterstützend sein, die Betroffenen erlernen einen besseren Umgang mit ihrer Erkrankung, Ängste und Unsicherheiten können bearbeitet werden und reduzieren sich häufig alleine schon durch ein wachsendes Verständnis für / über die Erkrankung. Die Störung kann sich auf sehr unterschiedliche Arten äußern.

Es wird zwischen positiven Symptomen: Wahnideen (Objektiv falsche Überzeugungen, Verkennung der Realität wie z.B. der Glaube verfolgt, oder von außen gesteuert zu werden), Halluzinationen, Formale Denkstörungen, Ich-Störungen und negativen Symptomen: Apathie, Affektverflachung, Aufmerksamkeitsprobleme unterschieden.

Bei wahnhaften Störungen treten im Gegensatz zur Schizophrenie weniger Symptome auf. Die Betroffenen leiden häufig unter einzelnen Wahnideen, die weniger bizarr sind. Allerdings treten keine Halluzinationen oder Desorganisation im Denken und Verhalten auf.

AD(H)S im Erwachsenenalter:

Diese Störung ist vor allem durch Kernsymptome, wie: Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität und motorische Hyperaktivität gekennzeichnet. Im Vergleich zu Kindern mit ADS oder ADHS zeigen sich im Erwachsenenalter vor allem eine Desorganisiertheit im Alltag, fehlende Effizienz bei der Erledigung von Aufgaben, mangelndes Zeitmanagement, Probleme beim Umsetzen von Plänen, Vergessen von Terminen und Zusagen, Zerstreutheit, eine erhöhte Ablenkbarkeit und mangelnde Fähigkeit, sich ausreichend lange auf eine Sache zu konzentrieren. Patienten berichten häufig davon, sich zu verzetteln, sie fangen häufig Tätigkeiten an und wechseln zu einer anderen Tätigkeit über, ohne die vorherigen zu beenden. Hier sind es vor allem die Folgen, unter denen die Patienten besonders leiden. Als Folgen der genannten Verhaltensweisen zeigen sich häufig unter anderem eine Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls, eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit, es kann zu Ausbildungsabbrüchen, Kündigungen oder gar Arbeitslosigkeit kommen. Es steigt zudem das Risiko für andere psychische Erkrankungen an (Vergleich Erwachsene mit und ohne ADHS).

Somatoforme Störungen:

Diese Störungen sind durch wiederholte Darbietung körperlicher Symptome gekennzeichnet, die in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen auftreten. Trotz wiederholter negativer Ergebnisse  und Versicherung der Ärzte, dass es keine körperlichen Erklärungen für die Symptome gibt, bleiben die Betroffenen bei ihrer Überzeugung. Man unterscheidet unter anderem:

– Somatisierungsstörung: Meist findet sich bei den Betroffenen eine Vielzahl unterschiedlicher, oftmals wechselnder körperlicher Beschwerden. Diese Beschwerden können dann nicht ausreichend auf eine organische Erkrankung zurückgeführt werden. Eventuell vorliegende bekannte körperliche Krankheiten erklären nicht die Schwere, das Ausmaß, die Vielfalt und die Dauer der körperlichen Beschwerden. Betroffene sind in ständiger Beschäftigung mit ihren Beschwerden und sie weigern sich hartnäckig, die medizinische Feststellung zu akzeptieren, dass keine ausreichende körperliche Ursache für die geschilderten Symptome vorliegt. Typische Symptome sind häufig Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Gliederschmerzen, Blähungen und Durchfall, Schwitzen,

Hitze-und Kältewallungen. Somit haben diese Betroffenen oft bereits eine lange Arztreise hinter sich, bevor sie eine Psychotherapie beginnen.

– Hypochondrische Störung: Dominierendes Anzeichen ist eine beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Erkrankung zu leiden. Es zeigen sich anhaltende körperliche Beschwerden oder eine anhaltende Beschäftigung mit diesen. Normale oder allgemeine Körperwahrnehmungen und Symptome werden von den Betroffenen oft als unnormal und belastend interpretiert. Meist besteht ein Schwerpunkt der Symptome auf ein oder zwei Organsysteme z.B. Herzbereich, Magen- oder Darmtrakt, Lunge /Atemwege, Genitalbereich.

Nichtorganische Schlafstörungen:

Schlafstörungen mit emotionalen Ursachen als primärer Faktor und solche, die nicht durch andernorts klassifizierte körperliche Störungen verursacht werden. Hierzu zählen u.a. Schlaflosigkeit, nichtorganische Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus und Schlafwandeln.

Weitere Leistungen:

Intelligenzdiagnostik

Lichttherapie